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Halbmastwurf

Auf dem Pfad des Puma

Am Rande des Lago de Nicaragua, etwa 1300m hoch, wacht der Vulkan Mombacho ueber die Stadt Granada. Granada ist mit seinen etwa 100.000 Einwohnern eine der groesseren Staedte Nicaraguas. Wegen der Lage direkt am See und des guten Klimas ist Granada auch unter Touristen beliebt.

Mit dem Chicken Bus fahre ich etwa eine halbe Stunde aus der Stadt zum Fusse des Mombacho. Dort erwartet mich eine grosse Menschenmenge, die Meisten tragen die weissen T-Shirts der FSLN. Es ist eine Wahlkampfveranstaltung, el Presidente, Daniel Ortega, persoenlich wird sprechen. Ich denke mir nichts weiter und mache mich auf die 6,5km zur Forschungsstation zu erklimmen.

Die Strasse ist steil und ich brauche fast 2 Stunden und viele Pausen bis ich endlich oben bin. Oben habe ich die Wahl zwischen dem Krater Pfad und dem Pfad des Pumas. 'Do not enter Puma trail without a guide.' Steht in grossen, gelben Lettern am Eingang des Puma Trail.

Ich mache eine Pause, geniesse die Aussicht und esse eine Banane. Es ist erst um 12 und ich habe nicht viel zu tun. Den Spaziergang um den Krater habe ich schon gemacht, aber es gibt noch einen zweiten Krater, mit Kratersee. Den wollte ich eigentlich schon sehen, aber das ist nur vom Puma Trail aus moeglich. Der Guide soll 10$ kosten.

Ich binde mir also die Schuhe zu. Nur damit ihr das Ausmass versteht nochmal: Ich habe meine Schuhe ordentlich zu gemacht.. ;) Dann laufe ich los. Der Puma Trail soll 4km lang sein, und 4 Stunden dauern. Der Weg ist gut markiert und manchmal etwas glitschig. Alles in allem kein Problem, wofuer man da einen Guide brauchen soll, weiss ich bis heute nicht. Immerhin war die Aussicht ziemlich gut.

Nachdem ich den Puma Trail ueberlebt habe mache ich mich zwei Stunden spaeter auf den Rueckweg. Die steile Strasse abzusteigen ist anstrengender als der gefaehrliche Puma Trail. Unten angekommen ist die Rede des Praesidenten gerade vorbei und ich finde mich mitten in einer Menge begeisterter Nicaraguaner wieder. Die komplette Strasse ist voller Menschen, ein Bus wird hier wohl eher nicht fahren. Ich kaufe also an einem der zahlreichen Staende ein Toña und laufe in Richtung Granada, weiter als 10 Kilometer kann es unmoeglich sein.

'Hey, my friend.' Jemand gibt mir die Hand. Der eine oder andere Einheimische hat sich offensichtlich gut vom Rum ernaehrt, waehrend der Presidente gesprochen hat. Mit Andy unterhalte ich mich eine Weile und irgendwann faehrt vor uns sogar ein Bus ab. Wir rennen los und huepfen durch den Notausgang hinten rein. Der Bus nimmt uns bis Granada mit. In Granada ist es ruhig und ich goenne meinen Beinen ein wenig Pause bevor ich mich Abends mit Charlotte, Anne und Mady bei Toña Literflaschen und Tostadas staerke.

Spaeter besuchen wir eine Kunstaustellung eines lokalen Kuenstlers und danach eine Bar. Bei Nica Libre und Flor de Caña auf Eis wurde der Abend dann etwas laenger als geplant.