Central America by Photo
So langsam sind alle Urlaubsbilder entwickelt, begradigt und die ganz Schlimmen aussortiert. Die tollen, und die zu denen man spannende Geschichten erzaehlen kann, gibt es am Donnerstag zu sehen.
Das Count Down macht um 20 Uhr seine Tueren auf, anfangen werde ich wohl so gegen 20.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, aber es hat natuerlich niemand was dagegen, wenn ihr das eine oder andere Bierchen, oder - stilecht - den einen oder anderen Nica Libre konsumiert.
Waiting on the World to change
Stadt der Gringos
'It's basically a shithole, don't go there!', sagt Jake ueber San Jose. Jake ist Amerikaner, aus Denver, und wie viele Amerikaner, die ich hier treffe hat er eine sehr habwuerdigende Haltung gegenueber Lateinamerika.
San Jose ist die groesste Stadt, die ich auf meiner Reise besuche, sie ist auch die Lauteste. Und wahrscheinlich auch die Haesslichste. Am wichtigsten ist aber: Die Stadt ist voller Gringos. Nicht im klassischen Sinne. Es sind weniger Amerikaner in der Stadt, als ich erwartet haette. Die Ticos hier gehen bei McDonald's und Taco Bell essen, bei Levi's und American Eagle Klamotten kaufen und selbst der Supermarkt, Mas-x-Meno, ist nur ein Ableger von W… Read more...
Iguanas, Affen und ein letztes Bad
Als ich auf dem Zeltplatz ankomme bin ich bereits voellig durchnaesst. In der Regenzeit wandern zu gehen war nur eine bedingt gute Idee. Ich fuehle mich ein wenig an Vietnam vor einem Jahr erinnert, mit dem Unterschied, dass ich diesmal im Zelt schlafen werde. Immerhin habe ich unterwegs schonmal zwei Rehe gesehen und wegen der Tiere bin ich schliesslich hier.
Helen und Paul bieten mir auf dem Zeltplatz erstmal einen Tee an. Die beiden sind aus England und seit 18 Monaten mit ihrem Land Rover unterwegs. Neben dem Tee baue ich, da es gerade mal nicht regnet, mein Zelt auf. Den Rest des Abends unterhalten wir uns ueber ihre Abenteuer, meine Erlebnisse und den Rest der Welt.
Catchin' the Waves
San Juan del Sur ist eine Surfstadt. Ueberall gibt es Surfshops, Surfschulen und Surfer. Wer nicht zum surfen hier ist, ist zum Baden hier. Teure Shuttles fahren die Touris an die nahe gelegenen Straende. Eigentlich eine Stadt, die ich meiden wuerde. Einen Strand muss man dann in Nicaragua doch mal mitnehmen und ausserdem will ich doch mal eine Runde surfen.
Gesagt, getan melde ich mich fuer eine Surfing Lesson an, huepfe mit dem Board auf den Pickup und los geht's zum Strand. Das Wetter und die Wellen sind perfekt, nur ein Problem gibt's: Kein Surflehrer am Strand. Der eigentliche Lehrer ist krank, und da ich der Einzige bin, wollen sie keinen Anderen schicken. Sie… Read more...
Concepcion
Es ist 4 Uhr morgens und mein Wecker klingelt. Wer hatte die bloede Idee, diesen Vulkan zu besteigen? Ich quaele mich aus dem Bett und zur Bar des Hostels. Es gibt Sandwiches zum Fruehstueck. Um 5 steigen wir in den Bus zum Trailhead. Der Bus hat Verspaetung und bis wir los laufen ist es halb 6. Sandfliegen fressen uns quasi auf, die Howler Monkeys sind auch schon auf den Beinen.
Wir stoppen immer wieder um Pflanzen und Tiere anzuschauen und so dauert der Aufstieg durch den Urwald etwa 5 Stunden. Dann lichtet sich der Wald und wir kommen in etwa 1000m Hoehe am Lookout an - endlich. Von hier sind es nur noch 600 Hoehenmeter ueber Vulkangestein und Geroell bis zum Gipfel.
Isla de Ometepe
Die Nachbarschaft ist etwas komisch, aber das Hostel auf der Isla de Ometepe ist die Art Hostel, in der man es eine Weile aushaelt. Eine bunte, luftige Bar mit bezahlbarem Bier, freundliche Leute und Haengematten im Hinterhof. Ein paar Tiere, die aussehen als waeren sie zu klein geratene Rehe laufen im Hinterhof, zwischen vier Affen, auch rum. Die Umweltbehoerde hat sie her gebracht, das Hostel hat ein kleines Sanctuary.
Einer der Volunteers, der Herr Professor, erzaehlt mir von seiner Zeit in Deutschland. Er hat in den 80ern ein paar Jahre gegen die Mauer protestiert, er sagt er stand jedes Jahr am selben Fleck und wurde jedes Jahr vom selben Polizisten verhaftet. Als die Mauer … Read more...
Masaya und die Laguna de Apoyo
Der Traveller Alltag kehrt langsam ein. Heute gab es keine Abenteuer, nur ein Besuch in Masaya auf dem Mercado de Artisans und ein Hitch-hike zur Laguna de Apoyo. Per Anhalter durch ein Land zu fahren gehoert schliesslich zu jedem guten Backpacker Urlaub dazu. Auch wenn's nur eine kurze Strecke ist.
Masaya ist keine schoene Stadt. Der Markt der Kuenstler ist aber recht nett. Hier gibt es neben Holzfiguren und Masken eine ganze Menge Haengematten zu kaufen. Fuer den Raucher mit komischem Geschmack gibt es ausgestopfte Krokodile die einen Aschenbecher in der Hand halten.
Auf dem Pfad des Puma
Am Rande des Lago de Nicaragua, etwa 1300m hoch, wacht der Vulkan Mombacho ueber die Stadt Granada. Granada ist mit seinen etwa 100.000 Einwohnern eine der groesseren Staedte Nicaraguas. Wegen der Lage direkt am See und des guten Klimas ist Granada auch unter Touristen beliebt.
Mit dem Chicken Bus fahre ich etwa eine halbe Stunde aus der Stadt zum Fusse des Mombacho. Dort erwartet mich eine grosse Menschenmenge, die Meisten tragen die weissen T-Shirts der FSLN. Es ist eine Wahlkampfveranstaltung, el Presidente, Daniel Ortega, persoenlich wird sprechen. Ich denke mir nichts weiter und mache mich auf die 6,5km zur Forschungsstation zu erklimmen.
Die Strasse ist steil und ich… Read more...
Nica Libre
Es braucht nur ein Stichwort um uns die Sicherheit und den Komfort des internationalen Busses verlassen zu lassen: Leon. Der Bus haelt, wir verlassen die spanische Version von Indiana Jones auf dem Fernseher und die komfortablen Sessel und vorallem: Das Dach ueber unseren Koepfen und springen hinaus in den stroemenden Regen.
Der Express-Bus von San Pedro Sula braucht 14 Stunden bis er in Leon ankommt. Uns trennen nun 600km und die Grenze zwischen Honduras und Nicaragua von unserem Abfahrtsort.
Ich schnappe meinen Rucksack und betrete die Tankstelle. Suchend blicke ich mich um, bis ich versteckt in der Ecke einen Geldautomaten finde. Endlich wieder ein paar Scheine im Portemonaie. Ich hatte an der Grenze schon 4 Lempiras zu wenig um die Departure Tax fuer Honduras zu bezahlen.
Geld holen und wieder raus, b… Read more...
Another Day in Paradise
Aus den Lautsprechern im Bus plaerrt Phil Collins. Another Day in Paradise. In der Reihe neben mir hat gerade ein kleines Maedchen, von vielleicht 5 Jahren, den Sitz davor angekotzt. Meine Sachen - auf dem Dach des Busses - werden nass, vom stroemenden Regen. Der Bus ist knallgelb, ein alter, ausgemusterter, amerikanischer Schulbus. Die Sitze sind unbequem und ich befinde mich auf dem Vorderrad. Alles ist klapprig und alt, aber vorne im Bus befindet sich ein 22" Fernseher, brandneu, dazu ein DVD-Player mit Touch-Screen fuer den Fahrer. Der Ticketverkaeufer, ein Teenager, vielleicht 15, bruellt in jedem Dorf: 'Sula, Sula, Sula!' Auf dem Weg von Copan Ruinas nach San Pedro Sula verliebe mich gerade ein wenig in diese Laender, diese Kultur, die Leute hier.
Caribbean Vibes
Ein Boot bringt mich von Rio Dulce nach Livingston. Die Fahrt dauert etwa 1,5 Stunden und Boote sind der einzige Weg nach Livingston zu kommen. Wegen der Naehe zur Karibik und der fehlenden Strassenverbindung in den Ort, ist Livingston karibisch gepraegt und nicht wirklich lateinamerikanisch. Viele der Einwohner sind Garifuna, Nachfahren schiffbruechiger Sklaven aus Westafrika.
In Livingston angekommen werden Anne, Katrin und ich erstmal von Touts ueberrannt, etwa 10 Leute gleichzeitig wollen uns zu einem Hostel fuehren. Wir wissen zwar schon wo wir hin wollen, werden Einen aber nicht wirklich los. So fuehrt er uns zum Hostel und bietet mir auf dem Weg jede Menge Drogen an; guens… Read more...
Tikal
Nach einer kurzen Nacht steige ich um 6 Uhr morgens in das Shuttle von Lanquin nach Flores. Die Aussicht auf der Strasse nach oben ist atemberaubend, doch durch die dreckigen Scheiben des Shuttles laesst es sich nicht wirklich gut fotografieren. Ein paar Stunden Schlaf und ueberraschend gute Strassen spaeter kommen wir in Flores an, wo ich den Benzintank der Kochers fuelle, etwas Geld hole und in das Shuttle nach Tikal springe.
Abends finde ich einen Zeltplatz direkt neben den Eingang zu den Ruinen der Maya. Das mit dem Essen muss allerdings noch eine Weile warten. Der Kocher ist verstopft. Ich versuche ihn zu putzen, was fuer etwa eine halbe Minute funktioniert, danach ist der K… Read more...
Independence Day
Es sind nur 250km von Antigua bis Lanquin. Die Fahrt dauert trotzdem 9 Stunden. Das Touristen Shuttle holt mich 8 Uhr ab. Guatemalan Time. Das heisst bis das Shuttle da ist, ist es etwa 10 vor 9.
Am naechsten Tag mache ich mit Chloe, Matt und Sarah eine Tour in Selmuc Champey. Es ist Independence Day, der 15. September, Nationalfeiertag in Guatemala. Unser Pickup ist zu spaet, weil er von der Parade aufgehalten wird. Wir huepfen auf die Ladeflaeche und fahren los. Allerdings kommen wir nicht besonders weit. Die Fahrt vom Hostel zum Nationalpark wird fuer etwa eine Stunde von der grossen Parade im Dorf unterbrochen. Und fuer die Groesse des Dorfes ist die Parade wirklich gross.
Welcome to Guatemala
Der Flug von Miami nach Guatemala City dauert nicht ganz doppelt so lange wie die Fahrt von Guatemala City nach Antigua. Die Entfernung ist wahrscheinlich mehr als 10x so gross.
Antigua ist eine nette Kleinstadt in den Bergen und war mal die Hauptstadt dieses Landes. Heute wimmelt es vor Auslaendern wie mir. Reisende, Touristen, NGO Volunteers und Leute, die einfach nur Spanisch lernen.
Neben einer Menge Bars gibt es viele, viele, verfallene Kirchen, einen netten Park in der Mitte der Stadt und streunende Hunde.
Vormittags wandere ich etwas ziellos durch die Stadt, schaue mich auf den Strassen um und betrachte die zahllosen verfallenen Kirchen. Am Nachmittag gehe ic… Read more...
Im Land der eingesperrten Angsthasen
"The form just says you might die today, nothing special. And the date today is 9/11, so we're all gonna die anyways. Special day for this country." Ich war gerade dabei mir ein Fahrrad auszuleihen um zum Stand zu fahren und die Gegend zu erkunden. Ich konnte ja nicht den ganzen Tag im Hostel rum sitzen und Kaffee in mich rein kippen. Und sie hatten ja Recht, wenn ich irgendso ein betrunkener Idiot mit seinem 5 Tonnen schweren Pickup ueberfahren wuerde, koennte ich das Hostel wohl noch aus dem Grab verklagen. Bei Saetzen wie diesen merke ich, dass ich in den letzten Tagen etwa 300 Seiten Hunter S. Thompson gelesen habe. Herr Thompson haette in dem Satz allerdings no… Read more...
Standing on the Shore
Die Luft im Finger ist feucht und warm. Zwei freundliche US Border Patrol Officer schauen die aussteigenden Passagiere unfreundlich an. Daneben steht ganz gemuetlich der Drogenschnueffelhund. Verschlafen gehe ich an all dem vorbei und berete das Terminal. Es riecht nach Fast Food und die Klimaanlage ist auf Kuehlschranktemperatur eingestellt. Ich bin im Land of the Brave, Home of the Free gelandet.
Der Bus quaelt sich 90 Minuten lang ueber den Highway, bevor ich im Hostel eintreffe. Mit drei Oesterreichern, einem Franzosen und der Betreuerin des Hostels aus Kansas sitze ich nun draussen im Garten und trinke duennes Bier und versuche den Muecken auszuweichen. Der Chef bringt grade Feuerholz, ich bin dann mal mit dem Feuer spielen...
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