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Halbmastwurf

Geschafft

Als nächstes haben wir uns den Grand Canyon vorgenommen. Da wir ja versuchen die ganze Tour ein wenig alternativ zu verbringen haben wir uns für die (längere und deswegen deutlich weniger besuchte) Nordroute entschieden.

Die Nacht haben wir auf dem letzten freien (7 Minuten bevor wir angekommen sind ist doch noch jemand abgereist) Campingplatz im NP verbracht (dass wir dann frühs eher loskommen). Naja, wie immer schön ausschlafen, Zelt einpacken, dann noch 'ne Stunde warten, weil die Mittagspause hatten und schon um halb 2 hatten wir unsere Backpacking Permit und durften uns auf den Weg nach unten machen. Der gute Mann hat uns nochmal gefragt, ob wir wirklich so spät noch losmachen wollen und uns empfohlen am nächsten Tag um 5 (wohlbemerkt frühs) aufzustehen, da man so circa 8 Stunden einplanen sollte. Wir haben es alle geschafft uns das lachen zu verkneifen, sonst hätte er uns vielleicht doch nicht gelassen. Wir und um fünf aufstehen??? ;-)

Also haben wir uns dann, zu einer Zeit in der normale Leute gerade oben ankommen, auf den Weg zum Bright Angel Campground gemacht. Leider musste Markus, der doch schon fast Ami ist, natürlich mit allen möglichen Leuten Small-Talk halten, so dass wir es natürlich nicht erwartungsgemäß im Hellen nach unten geschafft, aber diesmal waren wir ja vorbildlich mit Taschenlampen ausgerüstet :)

6,5 Stunden später haben wir es dann geschafft und haben uns direkt überlegt wieder umzudrehen, denn statt eines gottverlassen Campingplatzes (so wie wir es erwartet hatten) türmten sich vor uns Bungalows mit Betten drin und eine Schankwirtschaft auf. SCHEIßE!

Immerhin war der Campingplatz dann noch ein paar Meter weg, so dass wir dann doch noch unsere Ruhe hatten. Markus ist übrigens noch kein ganzer Ami: Er hat sich am meisten von uns allen über die Kneipe aufgeregt...

Aber mit 'ner Portion Nudeln und dem Rest von unserem Canadian Mist hat der Abend dann doch noch ein gutes Ende gefunden.

Ich hab den Sternenhimmel noch ein wenig genossen, was dazu geführt hat, dass die anderen sich schonmal im Zelt fett gemacht haben und ich mich dazu entschlossen habe dann direkt draußen zu schlafen. Da es angeblich Klapperschlangen, Taranteln und Skorpione geben sollte hab ich mich dann auch für die nicht-auf-dem-Boden-schlaf-Variante entschieden.

Christians Schlafsack auf unserem Fruehstueckstisch

Christians Schlafsack auf unserem Fruehstueckstisch

Am nächsten früh sind die beiden dann natürlich pünktlich um 10 aufgestanden, dann frühstücken, nochmal gemütlich zum Colorado River runter gehen (ca. 1 km) und noch ein wenig im Bright Angel Creek baden. Also alles zusammen sind wir dann gegen dreiviertel 12 losgewandert.

Der Colorado

Der Colorado

Baden im Bright Angel Creek

Baden im Bright Angel Creek

Ein paar Zwischenstops und 4 Stunden später sind wir dann am Cottonwood Campground angekommen. Die einfache, flache Hälfte hatten wir also geschafft...

Also erstmal ausgiebig Mittagessen: Klöpsschen (Christian) / Böfsteak (Flori und Markus) / Frikadellen (für die Wessis) und 30 Grad warmer Eisbergsalat. Naja, hauptsache was im Magen, das schwere Stück hatten wir ja schließlich noch vor uns.

Also weiter gings. Als nächstes stand die Limonade auf dem Plan (das Foto ist vom Vortag).

Limo

Limo

Leider war diesmal nur noch der festinstallierte Wasserhahn da :( Also nächstes Ziel der Wasserfall, die Kraft ließ langsam nach und irgendwie musste man sich ja motivieren.

Und weiter ging es, immer bergauf, Schritt für Schritt vorwärts, vorbei an interessanten Wegführungen und steilen Abhängen. Aber wir haben es geschafft, das nächste angepeilte Ziel war die Brücke, da erstmal Pause mit Wasser und Power Bar. Von jetzt noch ca. Eine Stunde bis zum Auto...

Blöd nur, dass wir uns ein wenig vertippt und doch eine anderthalbe Stunde gebraucht haben. Naja, ca. 20:30 mehr oder weniger vollkommen am Ende unserer Kräfte die letzte Kurve, von da nur noch ein kleines Stück gerade aus und schon waren wir am Auto, dem langersehnten Ziel für diesen Abend.

Dann sind wir nochmal zum Campingplatz gefahren, Sachen waschen und Nudeln kochen, sehr lecker und echt genau das worauf wir uns alle die letzen Wegstücken gefreut haben. Geschlafen haben wir auf einem andern Zeltplatz, da der im NP doch recht teuer war.

Also Fazit: Der gute Mann hatte Recht, wir haben sogar 9 Stunden gebraucht. Man sollte halt doch auf die Leute hören und nicht in der vollen Mittagssonne loslaufen und in der Dunkelheit ankommen (zumindest nicht bei der Nordvariante, Süden soll kürzer sein, hatten wir dann aber keine Lust mehr drauf :P ).