Joshua Tree NP
"tok tok tok" - "mmmh" ich werde wach und sehe einem cop in die augen.
"morning, sir", sagt er. "morning", antworte ich.
"d'you realize you parked in a private alley?" - "oh er no, sir we didn't" - "'thought so, people here spotted you and called when they where going to work today, said there was a van parked in their alleyway. well may i see your id" - "sure"
ich gebe ihm meinen führerschein, er schaut ihn komisch an, nimmt seinen notizblock raus und schreibt etwas darauf.
"are you alone?" - "no, there's another guy in the trunk", christian winkt.
"what's your birthdate?" wie kommt er jetzt darauf? Er hat meinen führerschein, er kann verdammt nochmal einfach drauf schauen. "may 27th 1987." - "where are you headed?" - "we're going to joshua tree national park, we just arrived very late yesterday and thought we'd better not go on." er gibt mir meinen führerschein zurück "okay have a good day" - "thanks, you too."
bleibt eines festzustellen: der weckservice in joshua tree (das dorf nicht der np) funktioniert bisher am besten (auch wenn der in Utah schöner war), es ist 10am. Also wechsle ich auf den fahrersitz, christian kommt aus dem kofferraum auf den beifahrersitz und weiter geht's richtung joshua tree national park. Am eingang erwartet uns ein netter ranger, der uns per schild nach 5$ noten fragt. Da wir gerade vier davon ürig haben tauschen wir diese nett wie wir sind gegen eine 20$ note.
Wir folgen der staße dann weiter in richtung hidden valley campground, der nicht so versteckt ist wie der name vermuten lässt. Für 5$ die nacht erwartet uns hier ein tisch mit lagerfeuerplatz und kein wasser. Aber wer braucht schon fließend wasser, wofür gibt's bei albertson's denn drei gallonen (3x3,8 liter) für je 25ct. :)
am campground angekommen wird erstmal der kletterführer und frühstück ausgepackt und ein fels rausgesucht. Nach dem frühstück haben wir unseren felsen mit hilfe anderer kletterer sogar gefunden, wozu hab ich denn einen ol-er mit hierher genommen. ;) vorsteigen muss ich aber selber, also die freunde ("friends") an den Gurt gehängt und los geht's, die angst wird aber am besten unten gelassen.
Nach dieser Anstrengung chillen wir uns aber erstmal an den Felsen zwischen ein paar Ameisen in den Schatten.
Abends einigen wir uns auf chili aus der dose, blöd nur, dass gerade das taschenmesser unauffindbar ist und folglich auch kein dosenöffner parat. Kontaktreudig wie wir sind wenden wir uns an die erstbesten leute die an unserem zeltplatz vorbei laufen. Wegen christians enlischkenntnisse muss ich natürlich wieder die ganze arbeit machen.
Ich: "excuse me, do you have a can opener?"
Unbekannter der des Weges kam: "deutsch wär' wahrscheinlich einfacher"
Ich: "lol"
Ich: "erm ja" - verdammt was wollte ich jetzt eigentlich?, denke ich mir und überlege dann was can opener eigentlich auf deutsch heißt. "dosenöffner"
Offensichtlich deutscher unbekannter der des Weges kam: "Ja, muss aber einer von euch mitkommen."
Christian: "Ich geh' ja schon...."
Drei Bier später (ein Bier hat hier nur 0,355 Liter) ist Christian auch schon wieder zurück und das Kochen kann beginnen.
Da das Dosenchilli ein wenig eintönig schmeckt, entscheiden wir uns kurzerhand noch Knoblauch (ganz wichtig), Reis und Chili-Pulver dazu zu tun. Mit einem wenigstens annähernd als Bier zu bezeichnendem Getränk ("Tecate") ist das gute Abendessen unter Sternen fertig. Die Coyoten liefern auch gleich die musikalische Untermalung.
Nach dem Essen fallen wir, geschafft von der vielen Kletterei (wir haben immerhin zwei Wege gemacht ;) ), in unser Bettchen.
Da Markus das Zelt mitgenommen hat und wir keine Lust hatten nochmal im Auto aufzuräumen mussten wir uns etwas anderes ausdenken. Bleibt eigentlich nur das Schafen unter freiem Himmel übrig, da es in Joshua Tree aber wilde, vorallem giftige, Tiere gibt, mussten wir uns da noch einen Schutz ausdenken. Was ist da besser als etwas über der Erde zu schlafen? Um's kurz zu machen: Zum Glück gibt es auf dem Campground so große und stabile Tische. Wir haben also unsere Matten und Schlafsäcke auf dem Tisch ausgerollt und es uns darauf bequem gemacht. Nachts wurde man auch nur selten durch das heulen der Coyoten geweckt. :)
[Einwurf von Christian: Ich hab das ja im Grand Canyon schon getestet, klappt wunderbar.]
Der nächste Tag beginnt wieder einmal recht spät (ich bin schuld, ich geb's ja zu :)), dafür aber mit ausgedehntem Frühstück. Danach folgen wir den anderen Deutschen zum "Ecco Rock", wo wir auf den Spuren meiner Eltern eine schöne 5.7 klettern. Da sind sogar Ringe drin. :)
Trotzdem ist Christian zu ängstlich und ich muss wiedermal vollenden was er angefangen hat, tztztz. ;) Naja an der Stelle brauchte man aber auch einen kleinen Trick, den Christian im Nachstieg dann sogar hinbekommen hat. :P
Nachdem wir uns den Felsen dann ausgiebig von oben angeschaut haben - natürlich inklusive Umgebung - machten wir uns auf einen Wal-Mart zu finden um Nachschub zu kaufen. Schließlich ging uns langsam das Wasser aus.
Allerdings landeten wir am Ende bei "Food4Less", wo der Name Programm ist, das Essen schmeckt ungefähr viermal so billig wie es ist. Nicht nur dass die Donuts nicht wirklich toll sind, das Grillfleisch ist auch absolut ungenießbar, doch dazu später mehr.
Immerhin gibt es eines, was fast überall in USA schmeckt: Eis, und das ist absolut lecker, sehr viel leckerer als das Eis was man in Deutschland so bekommt. So passiert es - wiedereinmal - dass wir eine ganze Packung Eis zum Mittag essen, zum Glück ist die nur 1,36 Kilogramm groß.
Zurück am Campingplatz raffen wir uns tatsächlich noch dazu auf nochmal klettern zu gehen und suchen uns einen netten kleinen Felsen raus. Da wir gut mit Friends ausgerüstet sind klettere ich auch frohen Mutes eine 5.4 vor, leider stellt sich nach wenigen Metern heraus, dass der Riss etwa doppelt so breit ist wie der größte Friend den wir haben, gaaaanz toll. :( Aber als gelernter sächsischer Kletterer ist man ja geübt im Schlingen legen. Die helfen zummindest gegen die Angst. :O
Oben angekommen entscheiden wir uns nach kurzer Pause noch die 5.8 nebendran im top-rope zu sichern, nur wegen der habe ich mich schließlich den anderen Weg hoch gequält.
Also seile ich ab und stelle mich nach kurzem hin-und-her der nächsten Herausfolderung. Bis zur Mitte des Weges habe ich auch keine Probleme, dann kommt allerdings die Stelle an der man drei Sachen herausfindet:
- Warum der Weg mit 5.8 bewertet ist.
- Warum ANDERE Wege im Kletterführer ein bis drei Sterne haben und der auf dem man sich gerade befindet KEINEN. :(
- Ob Seil und Sicherungsmann gut sind. :)
Über Christian als Sicherungsmann und Markus' Seil kann man sich aber wirklich nicht beklagen. Hochgekommen bin ich nach ein wenig Sturzübungen im Endeffekt aber auch, und so schmeckt das Steak am Abend dann doppelt so gut, schließlich hab ich geschafft was ich mir vorgenommen hab. Zumindest dachte ich, dass das Steak doppelt so gut schmecken würde....
Armer Christian, wenn mir das Steak schon doppelt so gut schmeckt.... Ich für meinen Teil kann nur sagen: "Beim nächsten Mal kaufen wir wieder Beef" und wer mich kennt weiß wie viel passieren muss, damit ich sowas sage.