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Halbmastwurf

Jungelfieber auf der Insel

Ein laaaangsamer Bus und ein noch langsameres Boot brigen mich von Hanoi nach Cat Ba. Cat Ba ist eine kleine Insel, suedlich der Halong Bay. Neben der Halong Bay gibt es dort einen Nationalpark voller tropischem Regenwald zu sehen. Ein paar Tage dort zu verbringen ist also recht lohnenswert.

Auf dem Boot entdecke ich nebenbei noch einen Abschnitt ueber Lan Ha Bay im Reisefuehrer, diese Bucht soll genauso schoen sein, wie Hanlong Bay, aber da die Bucht recht weit von Halong City entfernt ist gibt es dort deutlich weniger Tour-Boote. Die Bucht ist also sehr viel ruhiger. Von den Touren will ich mich sowieso fern halten, ich suche mir lieber ein kleines Boot und erkunde die Bucht nach meinen Bedingungen. Am ersten Tag ist aber erstmal der Urwald dran.

Nachdem ich mein Ticket gekauft habe und die ersten paar Meter gegangen bin kommt mir Philippe auf einem Motorrad entgegen. Er stellt sein Motorrad ab und wir machen uns zu Fuss auf den Weg nach Viet Hai, einem Dorf auf der anderen Seite des Waldes. Eine ganze Weile laufen wir auf einem kleinen Pfad ueber steile Berge durch dichten Wald, bis wir zu einer Lichtung mit einer verlassenen Ranger Station kommen. Hohes Gras und Farn saeumt hier den Weg, es sieht ein bisschen aus, wie in Jurassic Park.

Am Frog Pond vorbei geht es ueber ein paar mehr steile Berge durch noch dichteren Wald. Einmal muessen wir eine knappe Viertelstunde nach dem Weg suchen, der von einem umgestuertzten Baum verdeckt wird, aber irgendwann erreichen wir Viet Hai und verspeisen erstmal eine wohlverdiente Nudelsuppe. Ein Ha Noi Bier gibt es fuer mich auch noch.

Der Rueckweg geht deutlich schneller, der Weg und die Aussicht ist bereits bekannt. Mit Philippes Motorrad fahren wir vom Nationalpark zum Strand in Cat Ba Town, zum abkuehlen. Danach gibt's in einem Biergarten vietnamesischer Art ein paar Fassbier. Der Biergarten besteht aus ein paar Plastikstuehlen auf dem Buergersteig, direkt am Meer. Das Glas Fassbier (hier besser bekannt als Bia Hoi) kostet 3000VMD. Ihr koennt ja mal ausrechnen was das in Euro ist, aber ich verpsreche euch bei dem Preis werden selbst die Dresdner Studentenclubs neidisch. ;)

Fuer den Tag danach ist der Ausflug nach Lan Ha geplant. Der Bootsbesitzer will aber ploetzlich 10mal so viel Geld wie noch am Vortag. Da wir uns nicht ueber den (nichtvorhandenen) Tisch ziehen lassen wollen gehen wir wieder und suchen nach Alternativen. Eine Tour wollen wir immernoch nicht und so mieten wir uns ein Kayak und paddeln auf eigene Faust durch die Bucht.

Mittags halten wir an einem Strand mit ein paar Huetten an, in der Hoffnung eine Nudelsuppe zu finden. Leider werden wir - hoeflich - des Strandes verwiesen. Wir fahren also weiter durch ein schwimmendes Fischerdorf, zum naechsten Strand. Dort laden uns ein paar Vietnamesen ein, und teilen ihr Mittagessen mit uns.

Mit einer weiteren Strandpause machen wir uns am Nachmittag auf den Rueckweg. Wir geben das Boot wieder zurueck und laufen nach Cat Ba Town. Irgendwann kommt uns eine aeltere Frau auf einem Motorrad entgegen. Ich kann mich gerade noch ueber die vielen Plastikkoerbe auf ihrem Motorrad wundern, als der Faden, der sie dort haelt mit einem lauten Ton zerreist und die Koerbe auf beiden Seiten runter fallen. Wir helfen ihr die Koerbe wieder zusammen zu stecken und befestigen sie wieder auf dem Ruecksitz, die Frau ist dankbar und faehrt laechelnd ihres Weges. Am Abend gibt es nochmal ein paar Bier aus dem Biergarten.

Der naechste Tag ist eher unspektakulaer, einer der Reisetage. Ich verbringe den Vormittag am Strand und in einem Cafe. Lesen, baden und lemon juice trinken. Nach dem Mittagessen steige ich in einen Bus, der mich zu einem Boot bringt, das mich zu einem Bus bringt, der mich zu einem Bus bringt. Der letzte Bus bringt mich nach Hue, 650km weiter im Sueden. Die Reise dauert trotzdem ca. 20 Stunden.