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Halbmastwurf

Mit der Achterbahn zum Never-Come-Back-Airport

Meine China-Reise beginnt um etwa 5.30Uhr morgens in Frankfurt. Aufstehen um den 7Uhr Flug nach Moskau Domodedovo zu bekommen. Vom Flug bekomme ich nicht viel mit, Schlaf nachholen.

In Moskau angekommen beginnt der Einreise-Stress, Formulare ausfuellen, Fragen beantworten, Pass zeigen. Die Einreise verlaeuft dennoch problemloser als in den Staaten vor zwei Jahren. Nach der Einreise heisst es Geld besorgen und Zugticket in die Stadt kaufen. Wenige Minuten spaeter sitze ich also im Aeroexpress Richtung Moskau und schaue aus dem Fenster, Vororte, Plattenbauten, Muell und alte Autos. Sieht nach Grossstadt aus.

Mit einmal umsteigen erreiche ich eine knappe Stunde spaeter den Roten Platz, es wimmelt vor Touristen. Trotzdem ist der Platz gross und irgendwie imposant. Lenin hat, wie bei Hyper und Roman auch, leider schon zu. Einen Blick auf die Karl-Marx-Statue goenne ich mir noch, danach geht es weiter zur naechsten U-Bahn-Station. Viel Zeit habe ich in Moskau leider nicht, ich muss am anderen Moskauer Flughafen schliesslich meinen Flieger nach Irkutsk erwischen.

Metro fahren ist sehr viel stressfreier als befuerchtet, der grosse Metro-Plan haengt dort auch in Lateinischer Schrift. So finde ich alle Stationen und Linien nach sehr kurzer Suche. Dank des neuen Aeroexpress nach Moskau-Sheremetyovo komme ich natuerlich viel zu frueh am Flughafen an und darf mehrere Stunden dort warten. Naja besser als zu spaet.

Puenktlich 0.40Uhr darf ich dann endlich in das Flugzeug steigen und vertreibe mir die Zeit wie immer mit schlafen. Zum Essen werde ich ein paar Stunden spaeter geweckt. Nach dem Essen gibts Entertainment-Programm in der russischen Variante: Es wird hell vor dem Flugzeug-Fenster, ganz kurz nur, dann ist es wieder stockdunkel. Ich schaue aus dem Fenster und frage mich noch was das war, als ich den naechsten Blitz in die Tragflaeche schlagen sehe. Keine zwei Sekunden spaeter sackt der Flieger auch schon gefuehlte 1000m nach unten. Schreie im Flieger, doch kein Problem, da sind noch etwa 10000m Platz bis unten. Das Spielchen wiederholt sich noch ein paar Mal, bevor wir wieder aus dem Gewitter raus fliegen und ich wieder ganz in Ruhe schlafen kann.

Etwa drei Stunden spaeter wache ich wenige Meter ueber Irkutsk auf, der Flieger landet butterweich auf der Landebahn, besser bekannt als russischer Kartoffelacker. Zerbrochene Betonplatten werden hier mit mehr Bitumen als Beton zusammengehalten und zwischen den einzelnen Platten sind einige Zentimeter Hoehenunterschied keine Seltenheit. Trotzdem erreichen wir unsere Parkposition sicher und werden mit Bussen zur "Abfertigungshalle" gefahren. Diese ist eigentlich eine kleine sibirische Holzhuette, bestehend aus zwei Raeumen. Der eine Raum ist absolut leer, man muss ihn durchqueren um vom Vorfeld nach draussen zu kommen. Dann steht man vor dem Flughafen, ohne Gepaeck. Das gibts im zweiten Raum, man muss also durch die zweite Tuer zurueck in den Flughafen. In diesem Raum gibt es ein Fenster und ein kreisrundes Gepaeckband. Nach kurzer Zeit wird damit begonnen, das Gepaeck durch das Fenster auf das Band zu schmeissen. Mein Rucksack ist sogar dabei. :)

Ich schaue mir noch einen Tag Irkutsk an, esse auf der Insel am Angara in der Sonne Mittag und geniesse das Sommerwetter, bevor ich mich abends zum Bahnhof aufmache um auf Hyper und Roman zu warten.