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Halbmastwurf

Passierschein A38

Als ich in Dalat ankomme bin ich wieder allein. Philippe war am Morgen mit dem Zug nach Ho Chi Minh City gefahren. Ich entscheide mich erstmal das zu tun, was ich fast immer tue, wenn ich an einem neuen Ort ankomme. Ich packe Wasser und meinen Lonely Planet ein und streife ziellos durch die Stadt. An einem Street Food Stand gibt es Pho. Nudelsuppe.

Irgendwann habe ich genug zufaellige Plaetze gesehen und suche nach den Sehenswuerdigkeiten. In Dalat gibt's davon nur eine Handvoll. Das Hang Nha Crazy House, erbaut von einer vietnamesischen Archtiktin, die in Moskau studiert hat, soll es die Leute dazu ermahnen im Einklang mit der Natur zu leben. Nebenbei dient es als Hotel.

Ich suche mir meinen Weg durch die Gassen der Stadt, bis ich an einer kleinen Kirche ankomme, die im Stil eines Tempels erbaut ist. Leider ist die Kirche nicht offen und von einem Zaun umgeben, ich kann mir also nur die Fassade anschauen.

Da die Kirche auf einem der Huegel der Stadt steht, habe ich auf dem Rueckweg eine super Aussicht auf die Stadt. Am Horizont sehe ich neben dem Regen der gerade heraufzieht auch schon mein Ziel fuer den morgigen Tag. Lang Bian Mountain. Eine Bergkette aus Vulkangestein, deren hoechster Berg 2149m hoch ist. Die Berge sind 13km noerdlich von Dalat und ich will mit dem Fahrrad hin fahren, doch dazu spaeter mehr.

Als letztes schaue ich mir einen etwas kitschig aufgemachten Wasserfall an. Ein paar bunte Tierfiguren stehen rum und komische Baenke, teilweise scheinen die mal pink gewesen zu sein. Ein paar Cowboys stehen auch rum, was leicht bizarr ist. Ein erwachsener Vietnamese passt einfach nicht wirklich in ein Cowboy-Kostuem.

Der Tag darauf beginnt mit der Suche nach einem Fahrrad. Nach etwa einer Stunde entscheide ich, dass die Suche gerade zur Suche nach Passierschein A38 geraet. Ueberall bekomme ich zu hoeren, dass es hier keine Fahrraeder mehr gibt, aber geh mal in die Strasse, dort gibt es eine Menge Laeden mit Fahrraedern. Ich laufe kreuz und quer durch die Stadt, bevor ich am Ende einfach ein Motorrad ausleihe. Die gibt es ueberall.

Nach einem kurzen Tankstop verlasse ich Dalat und bin eine Viertelstunde spaeter am Fuss des Berges. Knapp drei Stunden brauche ich fuer den steilen Weg nach oben. Teilweise geht der Weg einfach schnurgerade den Berg hoch, Wasser hat den Weg ausgespuelt und Baeume liegen in Weg. Die Anstrengung lohnt sich aber und ich habe einen Berggipfel fuer mich und eine super Aussicht.

Der Rueckweg ist mit 2 Stunden deutlich fixer. Leider beginnt es zu regnen und ich muss mir mit dem Motorrad einen Unterschlupf suchen. Als die Strasse zur Haelfte ueberflutet ist laesst der Regen etwas nach und ich fahre weiter. Als ich im Hotel ankomme bin ich trotzdem voellig durchnaesst. Nach einer Pause zum trocknen und Pho essen schaue ich mir noch Dalats Bahnhof an, der erste und - angeblich - schoenste im Land. Naja, entscheidet am besten selbst.