Stadt der Gringos
'It's basically a shithole, don't go there!', sagt Jake ueber San Jose. Jake ist Amerikaner, aus Denver, und wie viele Amerikaner, die ich hier treffe hat er eine sehr habwuerdigende Haltung gegenueber Lateinamerika.
San Jose ist die groesste Stadt, die ich auf meiner Reise besuche, sie ist auch die Lauteste. Und wahrscheinlich auch die Haesslichste. Am wichtigsten ist aber: Die Stadt ist voller Gringos. Nicht im klassischen Sinne. Es sind weniger Amerikaner in der Stadt, als ich erwartet haette. Die Ticos hier gehen bei McDonald's und Taco Bell essen, bei Levi's und American Eagle Klamotten kaufen und selbst der Supermarkt, Mas-x-Meno, ist nur ein Ableger von Walmart. San Jose ist so amerikanisiert, dass man kaum einen Unterschied zu den aermeren US-Staedten, wie Florida City erkennt.
'Watch your camera! Seriously, watch! Your camera!', ruft mir ein Amerikaner aus einem riesigen Pick-Up im Barrio Mexico zu. Ich bin etwas von der geschaeftigen Hauptstrasse weg gewandert und ein bisschen aus Versehen in das Viertel gekommen, dass Lonely Planet als 'dodgy' bezeichnet. Hier gibt es ein paar Hostels und kleine Tiedas, die in Costa Rica aber als Mini Super bezeichnet werden.
Eigentlich ist in San Jose nur der Park La Sabana sehenswert, aber selbst der ist nur ein Park in einer Grossstadt und koennte sich, wie alles hier, ueberall auf der Welt befinden.
Trotzdem bin ich etwas traurig, als ich die Rampe des Flughafens hoch laufe, es gaebe noch so viel zu sehen in Costa Rica. Und Panama soll auch schoen sein...