time flies
Die Nacht war relativ kurz aber am nächsten Tag war aufstehen für Downtown San Francisco angesagt. Und ich hatte aus zuverläsiiger Quelle von einem riiiieeeeesigen Levi's Store in der Market Street erfahren.. Als erstes mussten wir aber ca. 2 Meilen nach Osten laufen um überhaupt nach Downtown zu kommen, auf dem Weg kamen wir am sehr interessanten und vorallem kostenlosen Cable-Car-Museum vorbei. Hier gab es tonnenweise Infos zur Funktionsweise und Geschichte der berühmten Cable-Cars. Die Cable-Cars selbst fahren heutzutage allerdings als (teure) Touristenattraktion und sind mit 9,5mph (ca. 15km/h) auch nicht besonders schnell.
Nachdem wir nun alles gelesen und abgespeichert hatten bewegten wir uns weiter Richtung China. Natürlich nicht das echte China, vielmehr die größte chinesische Siedlung außerhalb Chinas. Chinatown San Francisco. Dort angelangt fällt vorallem eines auf: Viele kleine Menschen. Und ich meine sehr viele. Die Schlange an der Bäckerei musste zumindest jeden früheren DDR-Bürger an alte Zeiten zurück denken lassen. Nachdem wir uns im vietnamesischen Restaurant um die Ecke gestärkt hatten kauften wir noch ein paar chinesische Schalen (Hey, nur 50ct das Stück :D) und verließen Chinatown auch schon wieder durch das Dragon-Gate.
Der Weg von Chinatown zur Market Street führte uns an der weithin sichtbaren Skyline vorbei direkt zum Levi's Store. Dieser war uns aber zu teuer (teuerste Jeans: $575) und so verschwendeten wir nur wenig Zeit darin. Das taten wir viel lieber auf dem belebten Union Square, ein mittelgroßer Platz direkt nebenan, also mitten in der Innenstadt. Der Union Square ist umgeben von Filialen aller großer Kaufhausketten und entsprechend belebt. Hier spielt mal eben kostenlos eine Band, währrend Amerikaner den Tag in der Sonne genießen.
Sonnentage sind im S.F. Übrigens eher selten, meistens soll es hier neblig sein. Außer an den Abenden hatten wir aber keinen. Nach ausgiebiger Pause am Union Square besichtigten wir den Gift Shop des Comic-Museums (das Museum selbst war leider schon geschlossen) und das SFMOMA. Das was? Das San Francisco Museum Of Modern Art, hier gibt es Abends die letzte halbe Stunde freien Eintritt und wir dachten Kultur kann uns nicht schaden. Es gab allerhand komische Bilder und Skulpturen zu sehen, die teilweise aber auch sehr interessant waren. Außerdem ein Design-Motorrad (haben!), ein paar Fahrräder und sehr schöne Architektur-Entwürfe. Nach dem SFMOMA machten wir uns auf den 3-4 Meilen langen Heimweg durch den berüchtigten SoMa-Teil von S.F. SoMa steht für South of Market und ist eine sehr arme Region der Stadt. Wie in allen Amerikanischen Großstädten gibt es hier viele Obdachlose und Bettler. Je mehr wir uns Japan-Town näherten besserte sich das aber wieder und schon bald waren wir wohlbehalten am Auto angekommen.
Für den zweiten und letzten Tag in S.F. hatten wir uns eigentlich den Scenic Drive vorgenommen, doch Christian brauchte morgens erstmal ein wenig Training. Danach starteten wir dann tatsächlich Richtung Scenic Drive, legten aber schon nach wenigen Minuten eine Fotopause für die Golden Gate Bridge und das Exploratorium ein.
Da jeder die Golden Gate Bridge kennt, erzähl ich einfach mal was zum Exploratorium: Eigentlich ist es auch nur ein Wissenschaftsmuseum wie das was wir bereits in L.A. besucht haben, der Witz ist aber das es sich in einem Gebäude befindet, was römisch gebaut ist. Halt mit Säulen undso, naja man mag davon halten was man will, ich persönlich fand es leicht kitschig.
Wie auch immer, wir sind den Scenic Drive dann etwas weiter runter gefahren und haben dann auf der Suche nach einer Alcatraz-Tour unser Auto wieder geparkt und sind den Hafen entlang gelaufen. Hier gibt es eineMenge zu sehen, zunächst stechen haufenweise Touren für haufenweise Touristen ins Auge. Ein zum "ganzjährigen Rummel" umfunktionierter Pier ist auch sehr sehenswert, genauso wie die Seelöwen-Kolonie die sich nebenan angesiedelt hat.
Es hat eben nicht nur Nachteile wenn hunderte Restaurants ihre Reste einfach aus dem Küchenfenster ins Meer kippen. Hauptsache man füttert die Seelöwen nicht! Das Hard Rock Cafe ist das Selbe wie in Barcelona und hat außer unverschämten Preisen herzlich wenig zu bieten. Da Christian die Alcatraz-Tour zu teuer war und ich mich sowieso nicht dafür interessiert hab', haben wir auch das am Ende gelasssen und uns auf dem Weg zum Auto gemacht. Bei einem kleinen Umweg zum Auto ist mal wieder ein Kilopack Eis 'rausgesprungen, den wir dann mit besten Aussichten genießen konnten. :)
Nun ging's ab zum 800m breiten und 5km langen Golden Gate Park, in dem es u.a. ein beeindruckendes Arboretum mit Pflanzen aus aller Welt zu sehen gibt, nebenbei natürlich noch Shakespeare's Garden, künstliche Wasserfälle, ein paar Büffel und eine holländische Windmühle. Der weitere Weg Richtung Golden Gate Bridge führte uns an einem sehr genial gemachten Holocaust Mahnmal, mit Blick auf die Brücke vorbei.
Zum Abschied vom SFO ging es dann über die Golden Gate Bridge zum Nordparkplatz, der im Gegensatz zum Südparkplatz kostenlos ist. Von hier liefen wir bis zur Mitte der Brücke und zurück, und genossen dabei den Ausblick auf die sich über San Francisco legende Dunkelheit.
Nun sollte unsere Tour, an Tankstellen mit unfreundlichen Verkäufern vorbei, zurück in Richtung Küste gehen. Der Weg zum Redwood National Park führte uns durch den Trail of Thousand Giants und auf schmalen Pfaden am Meer entlang.
Vom Redwood Park ging es dann, nein sollte es dann zum Crater Lake gehen. Nach ausgiebigem Abendessen (Burger mit Chili con carne :D) suchten wir vergeblich nach einer günstigen Tankstelle...
Ich sag's mal so: "Runnin' out of gas in the middle of nowhere..." Und dabei bin ich so spritfahrend gefahren, dass sogar Christian gesagt hat ich wär langsam unterwegs gewesen. Zum Glück hat ein sehr netter Ami angehalten und mich bis zur nächsten Tankstelle und zurück gefahren. Vielen Dank. :) Auf dem Weg berichtete er mir von Erlebnissen wie er mal kein "gas" mehr hatte, glücklicherweise innerhalb einer Stadt und erzählte, dass er noch bis in das 1000km entfernte Tacoma fahren wollte. Am Ende konnten wir ihm sogar noch einen unserer "Deception-Dollars" geben, über den er sich ziemlich freute. Noch ein sinnvoller Amerikaner. :D
Die Nacht verbrachten wir mal wieder an einem hübschen Turn-Out und am morgen wurden wir mal nicht geweckt, aber von einem Polizisten gefragt ob alles in Ordnung sei, sehr freundlich. Bei der darauf folgenden Frühstückspause an einem idyllischen Waldsee gab die Kamera endgültig ihren Gest auf, weshalb ich nun weder Fotos vom Crater Lake noch von den letzten Tagen hab'.
Schade dabei hätten sich Crater Lake Fotos echt gelohnt, zum Glück hat Markus noch ein paar. Trotzdem hätte ich bei der Besteigung des Garfield Moutain gerne selbst noch ein paar Bilder gemacht. Der letzte Teil unserer Tour ging dann wieder über die schöne Oregon-Küste (mit teuren Attraktionen; "Woah, Höhlen") zuzrück nach Portland.