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Halbmastwurf

Mit dem Bus nach Basha

Das Oertchen Zhaoxing verlasse ich so, wie ich fast angekommen waere. Zu Fuss. Ein letzter Blick zurueck auf das schoene Oertchen, was nur aus Holzhaeusern (und 3 Wind and Rain Bridges) besteht und schon bin ich auf dem Weg nach Luoxing.

Din etwa 10km lange Wanderung fuehrt mich durch ein Tal, in dem sich zahlreiche Dong Bauernhaeuser befinden. Der Reis ist hier schon geerntet und steht neben den Feldern in Reih und Glied.

Von Luoxing fahre ich mit dem Bus nach Congjiang. Eigentlich nur ca. 40km, aber diesmal ist die Strasse wirklich schlecht. Man koennte das Ganze auch einen besseren Feldweg nennen. Etwas mehr als zwei Stunden spaeter bin ich in Congjiang. Es ist keine schoene Stadt, aber von hier aus kann man den Berg nach Basha hoch laufen. Ein weiteres Dorf der Dong.

Die Wanderung, die zu einem grossen Teil auf einer wenig befahrenen Strasse entlang geht, birgt ein paar interessante Momente. Als erstes wird mir eine Mitfahrgelegenheit auf einem der Fahrzeuge angeboten, mit denen die Bauern hier so rumfahren. Die Geraete bestehen aus einem kleinen Fuehrerhaus, mit Platz fuer zwei (oder drei ;)) Personen. Davor ist eine Platte zwischen den Raedern befestigt, auf der der Motor sitzt. Es gibt keine Motorhaube oder Verkleidung, der Motor wird einfach offen auf der Platte befestigt. Hinten dran ist noch eine Ladeflaeche.

Da ich die Strecke aber diesmal wirklich laufen wollte, habe ich freundlich abgelehnt. Ein paar Kilometer weiter faehrt ein Motorrad an mir vorbei. Die drei Personen, die sich auf die kleine 125er draengen sind in China nichts besonderes. Das tote Huhn, dass einer der drei kopfueber festhaelt sieht man aber nicht alle Tage. Leider waren die drei schneller hinter der naechsten Kurve als ich meine Kamera zuecken konnte und so bleibt das Bild eurer Vorstellgunskraft ueberlassen.

Oben angekommen betrete ich ein Guest House, das von einer sehr netten Familie betrieben wird. Bei etwas Essen und Wasser erhole ich mich gerade von den beiden Wanderungen des Tages, als ich zwei der vier Chinesen vom Vorabend erspaehe. Kurz vor Sonnenuntergang mache ich mich mit den Beiden auf um Basha zu erkunden.

Zur Begruessung werden wir auch gleich freundlich angelaechelt. ;)

Ein paar Meter weiter sind wir dann wirklich im Dorf. Wie schon in den anderen Orten sind die Haeuser aus Holz, Basha ist aber noch einfacher, traditioneller und leider auch aermer als die anderen Doerfer. Strassen gibt es in Basha nicht, dafuer jede Menge Chili und Reis. An den Haeusern werden Klamotten und Chili in zwei Etagen getrocknet. Manchmal auch noch Mais.

Die Menschen in Basha tragen noch traditionelle Kleidung. Bei den Frauen ist das ein einfarbiges T-Shirt, ein schwarzer Rock und darueber eine bunt bestickte Schuerze.

Bei den Maennern aeussert sich das Traditionelle hauptsaechlich durch das Tragen eines Dolches. Die sicht vom Dorf ueber das darunter liegende Tal ist am ersten Tag noch super. Am zweiten Tag zieht das Tal langsam mit dem Rauch vom verbrennen des Reises zu.

An beiden Abenden, die ich in Basha verbracht habe, habe ich mit der Familie und den anderen Gaesten des Guest Houses gegessen. Neben reichlich richtig gutem chinesischen Essen gab es auch reichlich lokalen Reiswein (wer hat eigentlich behauptet Chinesen vertragen keinen Alkohol?). Den Reiswein ablehnen war teilweise etwas schwierig, vorallem am zweiten Abend.

Nicht nur wegen des vielen Reisweines war die Busfahrt nach Kaili am naechsten Tag sehr anstrengend. Die Strasse ist ueber die gesamten 200km noch schlechter als der bessere Feldweg nach Congjiang. Sie ist auch ziemlich bergig und deswegen extrem kurvig und eng. Nach etwas ueber 8 Stunden Busfahrt haben wir die 200km nach Kaili aber auch geschafft, und ich bin (auf besserer Strasse) direkt nach Guyang weiter gefahren und habe mir dort eine erholsame Muetze Schlaf gegoennt. Am naechsten Tag sollte es, mit kurzem Zwischenstop in Kunming nach Lijiang weiter gehen.