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Halbmastwurf

Reis vom Ruecken des Drachen

Nach der Wanderung und der Fahrradtour haben wir in Yuangshuo so gut wie alles gesehen. Klettern gehen wollten wir nicht, man braucht dazu hier eine Tour (ich habe zumindest keine Kletterfuehrer gesehen) und die kostet Geld. Ausruestung haette ich auch leihen muessen, da ich nix dabei habe. Ganz nebenbei schmeckt mir auch die kommerzialisierte Art, wie hier geklettert wird ueberhaupt nicht. An einer Wand gab es ein paar Routen, davor ein Zelt mir Kameras und Laptops, bei dem man Bilder kaufen konnte. Dazu kamen dann noch pinke Plueschtiere die ueberall in der Wand verteilt waren. Das sieht mir alles viel zu sehr nach Vergnuegungspark aus, fehlt nur Mickey Mouse. Ohh moment, in Yuangshuos West St, rennt Mickey Mouse ja tatsaechlich rum und versucht Fotos zu verkaufen. Ob Disney davon weiss?

John und ich verlassen Yuangshuo also um zu den Dragon's Backbone Rice Teraces zu kommen. Ein letztes frisches Banana Bread im Bamboo Inn und die Fahrt, erst nach Guilin und dann nach Longsheng geht los.

Es ist nicht weit aber die Strasse fuehrt in die Berge und ist holprig, der Trip dauert daher eine Weile und wir kommen erst gegen 17 Uhr in Longsheng an. Direkt am Bus werden wir von ein paar "Hello Hellos" abgefangen, die uns ihr Hotel in Tian Tou verkaufen wollen. Nach ein paar Minuten ueberlegen und einer knappen Verhandlung um den Preis stimmen wir zu. Eigentlich wollten wir ja nach Ping An, aber Tian Tou ist nicht im Lonely Planet (ich sollte spaeter erfahren, dass es tatsaechlich im neuen LP ist) und John hat die Hoffnung, dass es deshalb nicht so touristisch ist wie Ping An.

Knappe anderthalb Stunden spaeter kommen wir in einer doerflichen Gegend hoch in den Bergen an. Die "Hello Hello" Frau, der wir gefolgt sind sagt es sei noch eine halbe Stunde zu laufen, bevor wir zu ihrem Hotel kommen.

Die Haeuser in den Doerfern sind alle komplett aus Holz gebaut und die meisten sind von Yao, einer der Minderheiten Chinas bewohnt. Die Doerfer sind sehr ruhig, nur gelegentlich bellt mal ein Hund. Die Frauen der Yao haben sehr lange Haare, im Normalfall zu so etwas wie einem Turban zusammen gebunden.

Am naechsten Morgen machen wir uns auf, die Wanderung nach Ping An. Etwa 4 Stunden laufen wir durch noch nicht ganz reifen Reis und eine sehr sehenswerte Berglandschaft.

Der Bergruecken schlaengelt sich durch die Landschaft, so dass er teilweise aussieht wie der Ruecken eines Drachen. Daher, nehme ich an, ruehrt auch der Name der Gegend. Um diese Jahreszeit sind die Reisfelder, und damit die gesamte Gegend, zumeist gruen. In ein paar Wochen wird der Reis aber reif und das gruen mischt sich mit einer ganzen Menge gelb.

Eine andere Farbe ist aber auch um diese Jahreszeit zu sehen. Quasi ueberall trocknen die Einheimischen um diese Jahreszeit roten Chili.

Von Ping An nehmen wir einen Bus zurueck nach Longsheng um direkt nach Sanjiang weiter zu fahren. Kein sonderlich schoener Ort, aber in der Naehe gibt es eine Wind and Rain Bridge und es ist die Hintertuer in die naechste Provinz auf meinem Weg, Guizhou. Nach einer Nacht in Sanjiang fahren wir am naechsten Morgen zur Bruecke, die mal wieder Eintritt kosten soll. Keiner von uns beiden ist bereit dafuer zu zahlen, ueber eine nicht ganz 100m lange Bruecke zu laufen, vorallem keine 60 Yuan, und so sehen wir uns die Bruecke nur aus der Ferne an.

Zurueck in Sanjiang nimmt John einen Bus nach Wouzhou, im Sueden von Guanxi, ich aber fahre nach Zhaoxing weiter und so trennt sich unser Weg an dieser Stelle.